Ein guter Elternteil sein
1.„Du stillst dein Baby nicht? Dabei ist das doch das Beste für ihn.“
„Du stillst dein Kind noch mit 3 Jahren? Ist das nicht ein bisschen spät?“
2. „Du lässt es in deinen Armen einschlafen? Es wird sich daran gewöhnen.“
„Es ist schrecklich, dein Baby alleine einschlafen zu lassen, wo es doch 9 Monate in deinem Bauch war.“
3. „Ach komm, es kann ruhig 5 Minuten weinen, das ist nicht schlimm.“
„Ähm… willst du nicht langsam hingehen? Es weint jetzt seit 5 Minuten, sein Gehirn wird sonst beschädigt.“
4. „Weißt du, wie schlecht es ist, dein Kind zu bestrafen?“
„Pass auf, du gibst deinem Kind zu viel Freiheit, es hat keine Grenzen.“
5. „Lass dein Kind schreien und weinen, es muss seine Emotionen rauslassen.“
„Kannst du dein Kind mal zum Schweigen bringen? Es ist anstrengend.“
6. „Du gibst Brei vor der Flasche/dem Stillen? Die Hauptnahrung bleibt Milch bis zum ersten Lebensjahr, du solltest immer mit der Flasche/dem Stillen beginnen.“
„Du kannst entscheiden, ob du mit Milch oder Brei anfängst, das spielt keine Rolle!“
7. „Du solltest wieder arbeiten gehen, es wird dir guttun, mal aus dem Haus zu kommen.“
„Was? Du arbeitest lieber, als dich um deine Kinder zu kümmern?“
8. „Ach, es ist nicht schlimm, wenn dein Baby mal einen Mittagsschlaf verpasst, es kann sich doch deinem Rhythmus anpassen, oder?“
„Ihr müsst euch dem Rhythmus eures Kindes anpassen. Es ist nicht fair, ihm den Mittagsschlaf wegzunehmen, das arme Kind.“
9. „Lass es doch ein bisschen Schokolade essen, du bist zu streng!“
„Oh je, wenn du wüsstest, wie schlecht Zucker für die Gesundheit ist… du würdest es nicht mehr geben.“
10. „Setz dein Kind ab 9 Monaten in ein offenes Bett, das ist das Beste für die freie Bewegung.“
„Lass dein Baby so lange wie möglich im Gitterbett schlafen, das ist der einzige Weg, damit es sich nachts sicher fühlt.“
11. „Achtung, es könnte fallen, halt es fest!“
„Hör auf, immer hinter ihm zu sein, es muss seine eigenen Erfahrungen machen.“
12. „Was? Du impfst dein Baby? Der Arme, all diese Substanzen, die ihm in so jungem Alter gespritzt werden…“
„Es ist wirklich verantwortungslos, dein Kind nicht zu impfen!“
Man hört – und liest – alles und das Gegenteil davon. Noch schlimmer: Andere nehmen sich heraus, dir Ratschläge zu geben oder Kommentare dazu abzugeben, wie du dein Kind anziehen oder beaufsichtigen sollst, wenn eine Verletzungs- oder Unfallgefahr besteht. Da ist es schwer zu wissen, ob du es „richtig“ machst.
Es gibt unzählige Informationen, die kein „gesundes Mittelmaß“ kennen. Das kann dich verunsichern und zum Zweifeln bringen. Deshalb – auch wenn es schwer ist und ich selbst täglich daran arbeite – solltest du auf dich selbst vertrauen. Habe Vertrauen in dich als Elternteil. Was du für dein Kind tust, entspringt deiner eigenen Erziehung, deinen Werten, deinen Überzeugungen – und das in Kombination mit dem anderen Elternteil (wenn es einen gibt).
Vergiss nicht: Du machst es, so gut du kannst, in einer Welt, in der jeder sich das Recht nimmt, deine Erziehungsmethoden zu kommentieren oder sogar zu beurteilen. In einer Welt, in der sich viele Informationen (aus dem Internet und von Fachleuten) widersprechen. Ein Kind zu erziehen ist, meiner Meinung nach, die schwierigste Aufgabe, die es gibt. Du gibst dein Bestes – und genau das bedeutet, dass du es gut machst und ein guter Elternteil bist.